Eine Kooperation zwischen dem ITZ Berlin e.V. und der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und –psychosomatik des Vivantes Klinikum im Friedrichshain.

Innerhalb von 4 Wochen entwickeln 16 PatientInnen  mit Hilfe von Improvisationsformaten aus dem Theater einen experimentellen Episodenfilm. Der Filmdreh selbst gestaltet sich als Spiel. Die Jugendlichen entscheiden über die Inhalte. Vorgegeben ist nur die Spielanleitung. Nach dem Vorbild der surrealistischen spielerischen Methode „cadavre exquis“(*) entsteht der Film als eine Art kollektive Collage.

Spielanleitung:

Die jugendlichen Akteure entwickeln in Kleingruppen über Improvisation spielerisch Charaktere und Dialoge. Die Szenen werden gefilmt. Daraus entstehen viele kleine und vielleicht eine große Geschichte…

1: Annehmen und verteidigen

Zwei Menschen begegnen sich. Das Gegenüber gibt die eigene Figur vor: „Du definierst mich und ich definiere dich“.

2: Konstellations- und Ortswechsel

Figuren begegnen anderen (noch unbekannten) Figuren an wiederkehrenden Orten: ein Raum im Haus der Statistik, ein Café im Volkspark Friedrichshain, eine Tankstelle, die Rückbank eines Taxis, der Aufenthaltsraum der Station 8.22., …

5 Kameras und 5 Gruppen rotieren. Wissen wird generiert, die Geschichte weitergesponnen.

3: Zeitsprünge

Heute? Morgen? …oder 10 Jahre später? Begegnen sich die Figuren wieder? Was haben sie miteinander zu verhandeln? Und wird es einen Showdown geben? Happy End oder Tragödie?

Das Theater- und Filmprojekt „X-Women II – Cadavre exquis“ findet zum zweiten Mal auf der Jugendstation mit Schwerpunkt Psychosomatik und Psychotherapie statt, wo Jugendliche mit internalisierenden, psychischen Störungen behandelt werden. Im Rahmen der großen Ferien erarbeiten die PatientInnen im Alter von 13 bis 18 Jahren mit zwei künstlerischen Fachkräften ein Theaterprojekt. Coronabedingt haben wir uns entschieden von der Erarbeitung einer Theateraufführung abzusehen und stattdessen ein Filmprojekt zu entwickeln.

(*) Definition von André Breton: CADAVRE EXQUIS – Spiel mit gefaltetem Papier, in dem es darum geht, einen Satz oder eine Zeichnung durch mehrere Personen konstruieren zu lassen, ohne dass ein Mitspieler von der jeweils vorhergehenden Mitarbeit Kenntnis erlangen kann.

Gefördert von der Karl Bröcker Stiftung und der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin, Stiftung des öffentlichen Rechts.

www.jfsb.de / https://www.karl-broecker-stiftung.de/